Städtisches Museum in Rosenheim

Franz Zell war 50 Jahre für das Städtische Museum in Rosenheim tätig. Er hat 1902 die erste Aufstellung "ländlicher Altertümer" konzipiert. Dreißig Jahre später war er verantwortlich für die Umgestaltung und Erweiterung der heimatkundlichen Sammlung. 1952 arrangierte er die neue Römersammlung.

Zu seiner Zusammenarbeit mit dem Städtischen Museum schreibt Franz Zell 1953 in einem Brief an den Oberammergauer Bürgermeister: "Es wird ihnen bekannt sein, daß im Sommer vergangenen Jahres das Museum in Rosenheim sein 50-jähriges Jubiläum und ich damit 50 Jahre Mitarbeit feiern konnte. Ich wurde dafür mit dem Verdienstkreuz zum deutschen Verdienstorden ausgezeichnet."

Das Städtische Museum wurde 1895 vom Stadtrat gegründet. Vier Räume standen dem neuen Museum im Mittertor, dem letztem erhaltenen Stadttor, zur Verfügung.

Museumsleiter war bis 1903 Ludwig Eid (1865-1936). Eid arbeitete bis 1903 als Lehrer in Rosenheim. Als Leiter der städtischen Sammlungen vor Ort betrieb er eine planmäßige Suche nach Hausrat und Möbeln. Mit einer einmaligen Sammelaktion im Sommer 1902 rief er Rosenheimer Bürgerfamilien auf, ausgedienten Hausrat dem Museum zu schenken.

Durch dieses gezielte Sammeln von Hausrat und volkstümlichen Möbeln war der Sammlungsbestand des Museums von ursprünglich 640 auf 4000 Exponate angewachsen. Franz Zell konnte 1902 damit sechs Räume kreativ gestalten.

Michaela Thomas