Medaille auf den Würzburger Bischof Lorenz von Bibra von 1511

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "LAVRENCIVS EPVS WVRCEBVRGENSIS"; Brustbild nach rechts. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "FRANCIE ORIENTALIS DVX"; Gevierter Wappenschild, darüber Jahreszahl. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Der Würzburger Bischof Lorenz von Bibra gehörte zu den ersten Fürsten nördlich der Alpen, die das Medium der Medaille für ihre Selbstdarstellung nutzten. So ließ er bereits 1496, im Jahr seines Amtsantritts in Würzburg, tragbare Medaillen mit seinem Portrait herstellen. Diese sind insofern außergewöhnlich, dass das Bild des Bischofs keinerlei Elemente der Geistlichkeit oder seiner Herzogswürde zeigt. Die Nennung seiner Titel erfolgt ausschließlich in der Umschrift der Vorder- und der Rückseite. Diese Medaille wurde bis zum Ende seiner Regierungszeit mit geänderter Jahreszahl mehrfach neu aufgelegt. Bei diesem Stück handelt es sich um ein Exemplar von 1511, das möglicherweise im Zusammenhang mit der Hochzeit Ludwigs V. von der Pfalz gegossen worden sein könnte. Da die Öse bereits mitgegossen wurde, kann man sicher davon ausgehen, dass diese Medaille dazu bestimmt war, getragen zu werden. Allerdings ist unklar für welchen Empfängerkreis ein solches Stück bestimmt war.