Kippergroschen von Markgraf Joachim Ernst von Brandenburg-Ansbach von 1621

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "IO ER D G MAR BRAND PRUSSIAE 1621"; Gevierter Wappenschild mit Herzschild. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Rückseite: Aufschrift "ST PO CA V CR IA D BVR I NVR PR RV"; Adler, auf der Brust Reichsapfel mit Wertzahl. Außen Kordelkreis, Schriftkreis und Perlkreis.

Joachim Ernst war als zweiter überlebender Sohn des Brandenburgischen Kurfürsten Johann Georg der Erbe des Markgraftums Brandenburg-Ansbach, als mit Markgraf Georg Friedrich I. der letzte Vertreter der fränkischen Linie der Hohenzollern 1603 verstorben war. Er war einer der Mitbegründer der Protestantischen Union, die ein Bündnis zahlreicher protestantischer Fürsten war und in der Anfangsphase des Dreißigjährigen Kriegs große Bedeutung gewann. Nachdem sie sich 1621 wegen der Übermacht der katholischen Seite auflösen musste, distanzierte sich der Markgraf von seinen Verbündeten und blieb bis zu seinem Tod 1625 politisch bedeutungslos. Im Jahr 1621 begann Joachim Ernst in Fürth Münzen prägen zu lassen. Damit lagen die ersten Fürther Prägungen dieses Markgrafen in der Anfangszeit der Kipper- und Wipperzeit. Diese sollte erst 1623 enden und eine der größten Münzverschlechterungen und Inflationen der Frühen Neuzeit in Europa sein. Ein Vorgeschmack darauf zeigte sich bereits bei diesem Stück zu sechs Batzen, dessen Silbergehalt schon reduziert war.