Klippe vom 10-Kreuzer-Stempel des Würzburger Bischofs Friedrich von Wirsberg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "FRIDE EPS WIRC FRANC ORIENT DVX Im Feld: S - K"; Hüftbild des stehenden Heiligen Kilian mit Schwert und Krummstab zwischen Buchstaben, vor seiner Brust der gevierte bischöfliche Wappenschild. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MAXIMILI IMP AVG P F DECRETO 71"; Doppelköpfiger Reichsadler, darüber Krone, auf seiner Brust der Reichsapfel. Außen doppelter Linienkreis, dazwischen Schriftkreis.

Friedrich von Wirsberg folgte 1558 dem ermordeten Melchior Zobel von Giebelstadt als Bischof von Würzburg nach und verpflichtete sich dazu die Mörder seines Vorgängers zu verfolgen und dem Gericht zuzuführen. Mit der Unterstützung des Kaisers und des sächsischen Kurfürsten konnte der Auftraggeber des Mordes, Wilhelm von Grumbach, 1567 in Gotha hingerichtet werden. Bischof Friedrich unterstützte die Gegenreformation und die innerkirchliche Reform ins seinem Bistum. Dabei nahm er sich auch der Bildung an und Gründete in Würzburg ein Pädagogium. Numismatisch setzte er das Münzprogramm seiner direkten Vorgänger fort, wobei unter ihm auch Klippen, also Prägungen auf viereckigen Schrötlingen, von verschiedenen Nominalen vorkommen. Eine dieser Klippen wurde mit den Stempeln des 10-Kreuzer-Stücks von 1571 geprägt. Solche Stücke konnten durchaus auch für den Geldumlauf gedacht gewesen sein. In einem solchen Fall musste das Gewicht und der Feingehalt der Klippe aber zu einem typischen Münznominal passen. Dies ist hier jedoch nicht der Fall, so dass eine Verwendung im Geldverkehr unwahrscheinlich erscheint.