Große Oper! : Mit allergnädigster Erlaubnis wird heute, Freytags den 13. Februar 1795, von der allergnädigst authorisirten Mihuleschen Gesellschaft zum leztenmal aufgeführt: Eine romantisch-komische Oper in drey Aufzügen, nach Wieland bearbeitet vom Schauspieler Gieseke, genannt: Oberon, König der Elfen

Staatliche Bibliothek Ansbach

Beschreibung

Das heutige, im Jahr 2007 neu begründete Theater Ansbach blickt auf eine lange Tradition zurück. Bereits vor 1750 muss es Darbietungen in Ansbach gegeben haben. Die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach genossen sowohl Sprechtheater als auch musikalische Darbietungen. Die beiden ältesten Theaterzettel, die im Bestand der ehemaligen Schlossbibliothek erhalten sind, legen davon Zeugnis ab: Es ging wohl vor allem um Lustbarkeit und Theater zum Staunen. Dazu sollte im Stück 'Kinder-Wechsel' sogar ein "Elephant in Lebens-Grösse" auf der Bühne erscheinen, der ein lebendiges Kind "von zwey Jahren öffentlich verschlingt". Ob das Kind wieder zum Vorschein gekommen wäre? Jedenfalls lässt allein schon der Hinweis auf den damals unverzichtbaren Hanswurst Rückschlüsse auf Gehalt und Aussage des Stückes zu. Etwa ein halbes Jahrhundert später war der Tenor im preußisch gewordenen Markgraftum schon ernsthafter: Eine Oper in "drey Aufzügen" nach Wieland sollte es sein, "vom Schauspieler Gieseke bearbeitet". Man stelle sich vor, heute würde ein Darsteller den Bühnenstoff nach eigenem Gusto bearbeiten! Die Aufzüge waren im Einzelnen schon auf dem Programmzettel beschrieben. Arienbücher dazu seien an der Kasse erhältlich, "das Stück für 10 Kreuzer"- vielleicht war es üblich, mitzusingen? Beide Programmzettel entstammen einer größeren Sammlung der Ansbacher Bibliothek, die Auskunft gibt über die Geschichte des Theaters seit dem 18. Jahrhundert. Datum: 2018

Autor

Ute Kissling

Rechtehinweis Beschreibung

CC0