bavarikon4UBeschreibung
Das Gefäß verbindet Skulptur und Trinkhorn. Die Figurengruppe, bestehend aus einem nackten, schwarzen Knaben und einem Krokodil, das ihn angreift, steht wie eine Skulptur auf einer Basis und bildet den Ständer für ein Rhyton (Trinkgefäß in Form eines Hornes). Dessen rotfigurige Bemalung zeigt vier Frauen. Die beiden auf der Rückseite sind nur fragmentarisch erhalten. Die linke Frau auf der Vorderseite ist durch ihre Kleidung als Jägerin charakterisiert: Sie trägt ein kurzes Gewand, über das ein Tierfell gegürtet ist, dazu eine Fellkappe und hohe Stiefel. Von den Schultern hängen die Enden eines langen Schals herab. An der linken Schulter lehnen zwei Jagdspeere. Die zweite Frau reicht ihr von rechts kommend ein Alabastron (Salbgefäß). Sie trägt einen langen Chiton (Unterkleid), darüber einen Mantel. Ihr Haar hat sie mit einem Tuch bedeckt.
Das Gefäß wurde mit einer mehrteiligen Form in Serie gefertigt. Acht weitere Exemplare sind bekannt. Einige nennen den Namen des Töpfers, Sotades, der vermutlich in der Werkstatt des Hegesiboulos in Athen tätig war; bei anderen findet man auf der Basis die Inschrift "Das verliebte Krokodil", die die Freude an scherzhaften Figuralgefäßen ausdrückt.