bavarikon4UBeschreibung
Die Göttin Nike schwebt herab vom Olymp. Als Botin überbringt sie den Menschen den von einer Gottheit verliehenen Sieg. Nike ist eine für die griechische Geisteswelt typische Personifikation eines abstrakten Begriffes. Wie für eine Göttin selbstverständlich, ist sie jugendlich schön. Deshalb trägt die Göttin einen für junge Frauen typischen, wilden Haarschopf; ihre Bewegungen sind von Anmut und Grazie geprägt. Die großen, fein gefiederten Flügel zeigen, dass sie eine Götterbotin ist. Nike kann einen Sieger an jedem Ort der Welt erreichen. Ihr Gewand wird an die Beine gepresst und macht so die schnelle Bewegung der Göttin augenfällig. In den Händen hielt sie ursprünglich ein schmales Stoffband – eine Siegerbinde, die für den Gewinner eines sportlichen oder musischen Wettbewerbs bestimmt war.
Die Terrakottastatuette hat keine Standplatte. Sie wurde von vornherein als schwebende Figur mit Löchern für die Aufhängung versehen. Einzelne Partien wie zum Beispiel Flügel, Gewandteile, Arme und Kopf wurden mit Hilfe von Formen hergestellt und dann zusammengefügt. So konnten Tonfiguren von herausragender Qualität seriell gefertigt werden. Reste der weißen Grundierung und Bemalungsspuren sind erhalten. Aufgrund der Gestaltung kann die Figur in die Zeit zwischen 370 und 330 vor Christus datiert werden.
Eine Tonfigur wie diese konnte einer Gottheit geschenkt werden – als Dank für einen errungenen Sieg oder auch verbunden mit der Bitte um zukünftige Erfolge.