Goldener Fingerring mit Panthern aus dem Grab einer jungen Frau

Römisches Museum Augsburg in den Kunstsammlungen und Museen Augsburg

Beschreibung

Der Ring stammt aus einem Brandgrab mit weiteren Beigaben, welches 1961 bei Ausgrabungen zutage kam. Obgleich keine weiteren Funde in der nahen Umgebung gemacht werden konnten, darf man davon ausgehen, dass das Grab zu einem Gräberfeld gehörte.

In einer hausförmigen Aschenkiste aus Kalktuff befand sich eine Bleiurne mit Leichenbrand und Beigaben. Auf dem Deckel der Urne lag eine Öllampe aus Ton. Eine Analyse des Leichenbrandes ergab, dass es sich wahrscheinlich um das Grab einer jungen, frühadulten Frau handelte. Der Ring ist massiv gegossen, was für die römische Zeit eher ungewöhnlich ist. Zwei aus Akanthusblätterkelchen hervorspringende Panther halten mit den Vorderpfoten eine rechteckige Einfassung mit einem Saphir. Auf der Unterseite befindet sich eine weitere Einfassung. Diese ist kleiner, rund und umschließt ebenfalls einen Saphir.

Die Beisetzung selbst datiert um die Mitte des dritten Jahrhunderts, der Ring selbst dürfte aber einige Jahrzehnte älter sein, da er deutliche Gebrauchsspuren aufweist, was darauf hindeutet, dass er lange Zeit getragen wurde. Möglicherweise handelt es sich um ein Erbstück, das der jungen Verstorbenen mit ins Grab gegeben wurde. Die Beigabe von wertvollem Schmuck findet sich vergleichsweise selten in römischen Gräbern. Möglicherweise wurde gerade jungen, unverheirateten Frauen auf diesem Wege ihr Erbe mitgegeben, welches sie selbst nicht mehr an ihre eigenen Kinder weitervererben konnten. Ganz generell zeigen die Beigaben, dass die Verstorbene aus einer wohlhabenden Familie gestammt haben muss.

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0