Zwei Boomerang-Sessel, Eugen Schmidt "Soloform", Modell 40A

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die Sessel mit schlanken, bumerang-förmigen Seitenteilen und Armlehnen aus Kirschbaumholz sind mit eloxierten Aluminiumbeinen versehen, die zugleich den Sitzrahmen als Eckverbinder stabilisieren. Die eingelegte Sitzfläche ist mit kunststoffummantelten Federbändern bespannt, das Rückenteil mit Schnur über Polsternägeln. Die abnehmbaren, mit grünem Kunstleder bezogenen Polster lassen sich durch Druckknöpfe fixieren. Die Sessel aus der Serie Soloform, die weitere passende Sitzmöbel umfasste, entwarfen 1953 die beiden Mannheimer Architekten Albrecht Lange und Hans Mitzlaff (1910–1997). Hersteller war die Eugen Schmidt Polsterfabrik GmbH in Darmstadt. Eugen Schmidt (1906–1975) stammte aus Güglingen (Baden-Württemberg) und gründete etwa 1937 in Darmstadt (Hessen) seine Firma für moderne minimalistische Premiummöbel, die bis 1989/90 existierte. Wegen der gebogenen Formen gehören die Stühle zu den sogenannten Boomerang-Chairs, deren stilistisches Vorbild der österreichisch-amerikanische Architekt Richard J. Neutra (1892–1970) in den 1940er-Jahren entworfen hatte. Diese Armlehnstühle gehörten ab 1957 zur Einrichtung des damals neu erbauten Landratsamtes Augsburg am Hafnerberg 10. Das Gebäude wurde 1979 an den Bezirk Schwaben veräußert. Die Sessel verblieben zunächst dort und gelangten 2013 zusammen mit einem gleichartigen Stuhl (Inv.Nr. 025030) in das Museum Oberschönenfeld.