Textiles Abzeichen des Katholischen Arbeitervereins Oberhausen (Augsburg)

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Das geschlungene Seidenripsband mit Fransenborten aus goldfarbenen Metallfäden ist mit der Aufschrift „Kath. Arbeiter- / Verein / Oberhausen“ bedruckt. Die Mitglieder des 1892 in Oberhausen (seit 1911 Stadtteil von Augsburg) gegründeten Arbeitervereins trugen solche Abzeichen bei offiziellen Anlässen. Wie in anderen Industriezentren Deutschlands ging in Augsburg seit Mitte des 19. Jahrhunderts das Arbeitervereinswesen von bürgerlich-liberalen Kreisen aus. In Augsburg kam es 1853 zur Gründung eines katholischen Gesellenvereins, dem fünf Jahre später ein protestantischer folgte. 1874 schloss sich ein Christlich-Sozialer Arbeiterverein zusammen. Während der 1870er-Jahre war Augsburg schließlich zu einem Zentrum der katholischen Arbeitervereine geworden. Die Zusammenschlüsse kirchlich gesonnener und staatsloyaler Arbeiter in katholischen Vereinen mit Unterstützungs- und Sterbekassen erwiesen sich als erfolgreich. In Pfersee, einer Ortschaft vor den Toren Augsburgs, entstand 1898 ein Arbeiterinnenverein, der den Beginn der katholischen Arbeiterinnenbewegung in Süddeutschland markierte. Bis 1933 bestanden in Augsburg zwölf katholische Arbeiter- und elf entsprechende Arbeiterinnenvereine, die nach den Erschütterungen der Inflation noch 1.900 bzw. 1.700 Mitglieder zählten. Zudem existierten fünf katholische Dienstmädchenvereine.