Walzenkrug aus Steinzeug, Bierkrug "Prügelbräu Augsburg"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Der 1-Liter-Krug wurde von der „Prügelbrauerei Augsburg“ in Auftrag gegeben. Er zeigt als „Schutz-Marke“ einen vielzackigen, an den ursprünglichen Namen erinnernden Stern im Hopfendoldenkranz. Im Jahr 1556 als Brauerei „Zum goldenen Stern“ begründet, ging im 19. Jahrhundert der Name der Besitzerfamilie Prügel auf die Brauereiwirtschaft in der Alten Gasse über. 1973 erfolgte der Verkauf an die „Aktienbrauerei zum Hasen“ in Augsburg. Der glatte zylindrische „Bayrische Bierkrug“ setzte sich um 1810 mit Einführung „der Maß“ (1,069 Liter) in Bayern als Einheitsform durch. Firmen im Westerwald liefern bis in die Gegenwart die beliebten Krüge aus salzglasiertem Steinzeug mit blauem Dekor. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es im heutigen Schwaben noch über 900 Braustätten. Das Brauwesen gehörte zu den größten Gewerbezweigen. Charakteristisch waren Kleinbrauereien mit Gastwirtschaft, die nur für den eigenen Ausschank produzierten, anders als in Altbayern, wo schon Großbrauereien bestanden, von denen die Schankbetriebe ihr Bier bezogen. Im Zuge der Industrialisierung setzten sich auch in Schwaben große Brauereien durch. Ein Anstieg des Bierumsatzes sowie ein Brauereisterben mangels Investitionen in Modernisierungen waren die Folge. Ein Werbeschild der „Prügelbrauerei Augsburg“ befindet sich ebenfalls in der Sammlung (Inv.Nr. 022397).