Bronzemedaille "Sieben Schwaben"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Die von Friedrich Brenner entworfene Bronzemedaille zeigt auf der Vorderseite „Sieben Schwaben mit Spieß vor schwäbischem Dorf“. Die Medaille, im Werkverzeichnis aufgeführt als Nr. 85, ist im Rand punziert „FB 87“. Das Grundmotiv des Schwanks von den sieben Schwaben, die, bewaffnet mit einem großen Spieß, Jagd auf ein Ungeheuer machen, das sich nach vielen Abenteuern als harmloser Hase entpuppt, reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Zu den bekanntesten literarischen Bearbeitungen des Stoffes zählt das Volksbüchlein von Ludwig Aurbacher (1784–1847) aus Türkheim (Lkr. Unterallgäu), das er 1827 veröffentlichte. Dabei wies er den sieben tölpelhaften Protagonisten spezifische Eigenschaften und Herkunftsorte zu. Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts kam es zu einer Popularisierung der Geschichte, wobei sich stereotype Vorstellungen von „den Schwaben“ verfestigten. Die Spottfiguren entwickelten sich zum Markenzeichen des Schwäbischen mit Wiedererkennungswert: An vielen Stellen begegnet man ihnen im schwäbischen Sprachraum – ob als Brunnenfigur, als Denkmal, als Bild oder auf Alltagsgegenständen. Friedrich Brenner (geb. 1939), akademischer Bildhauer, Medailleur und Münzgestalter aus Diedorf (Lkr. Augsburg), entwirft vor allem Medaillen und Münzen. Er studierte von 1960 bis 1965 Bildhauerei an der Akademie der Bildenden Künste München. Zwischen 1964 und 1966 belegte er zudem Kurse in Münz- und Medaillengestaltung. Brenner übernahm von 1968 bis 1971 einen Lehrauftrag für Prägemünzschnitt an der Münchener Kunstakademie. 2021 erhielt er von der Deutschen Gesellschaft für Medaillenkunst und der Kulturgemeinschaft Kressbronn den Hilde-Broër-Preis für Medaillenkunst.