Frustraque laborant (Verbrennung der Schriften Tetzels, aus einer Folge zu Luthers Leben), aus: Augspurgisches Jubel-Gedächtnüs

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Das Blatt gehört zu den 16 Illustrationen aus der kleinen Luther-Biographie, die der Augsburger Kupferstecher und Verleger Elias Baeck (gen. Heldenmuth) 1730 aus Anlass des 200. Jubiläums des Augsburger Bekenntnisses veröffentlichte. Kennzeichnend für diese Illustrationen ist, dass sie – mit Ausnahme des Titelblattes – Szenen aus dem Leben des Reformators mit emblematischen Darstellungen kombinieren. Die kleine, oval gerahmte Szene unten zeigt einen Mann, der auf einem von Gebäuden gesäumten Platz Bücher und Schriftrollen in ein Feuer wirft. Wie aus dem Text des Buches hervor geht, handelt es sich bei dem Mann um einen der Wittenberger Studenten, die aus Solidarität mit Luther die Schriften des Ablasspredigers Johann Tetzel verbrannten. Zuvor hatte Tetzel Luthers Schriften verbrannt. Der emblematische Teil des Blattes zeigt unter dem Lemma „Und sie arbeiten vergeblich“ („Frustraque laborant“) ein Kornfeld, das vom Sturm niedergedrückt wird. Das Epigramm lautet: „Was Gott erhalten will, bleibt bey de[n] größte[n] stürme[n] Beständig unversehrt bey solchen Schutz u. Schirmen.“ Das Emblem bekräftigt, dass Luthers Lehre unter Gottes besonderem Schutz steht und somit trotz großem Widerstand bestehen konnte.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 42, Kat. Nr. 8.7.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F