Luther auf der Wartburg 1522, mit Ansicht von Eisenach und Wartburg, aus: Augspurgisches Friedens-Gedächtnis

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der 1748 von Johann Michael Roth herausgegebene Band „Augspurgisches Friedens-Gedächtnis“ versammelt die seit 1650 erschienenen druckgraphischen Blätter, die in Erinnerung an den Westfälischen Frieden von 1648 als jährliche Gabe an die evangelische Schuljugend Augsburgs verteilt wurden. Herausgegeben und finanziert wurden die sogenannten „Friedensgemälde“ von der Gemeinde „Zu den Barfüßern“. Während die frühen Blätter vornehmlich Friedensallegorien vorstellen, werden ab 1717 meist Ereignisse der Reformationsgeschichte aufgegriffen. So erinnert das 1722 herausgegebene Blatt an den Aufenthalt Luthers auf der Wartburg (1521-1522). Es zeigt den Reformator bei der Übersetzung des Neuen Testamentes in einer als barocke Idealarchitektur inszenierten Studierkammer. Auf einem über die Kante des Arbeitstisches hängenden Blatt steht „Eine feste Burg ist unser Gott“. Zwei Gemälde mit der „Flucht nach Ägypten“ und der „Rückkehr aus Ägypten“ an der hinteren Wand der Kammer setzen Luthers Wartburgaufenthalt in einen biblischen Zusammenhang. In der Rundbogenöffnung auf der linken Seite ist zudem zu sehen, wie Obadja, der Hofmeister König Ahabs, 100 Propheten in einer Höhle versteckt, um sie vor dem Zugriff Königin Isebels zu schützen (1. Kön. 18.4).

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 36f, Kat. Nr. 7a5; Helmut Gier, Friedensgemälde, in: 350 Jahre Augsburger Hohes Friedensfest, hg. von Helmut Gier, Augsburg 2000, S. 91.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F