Bühnendekoration zu Medo, I. Akt, 9. Szene: Atrio nella Reggia

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Vermählung von Antonio Farnese, Herzog von Parma und Piacenza, mit der italienischen Prinzessin Enrichetta d’Este wurde am 5. Februar 1728 im Teatro Ducale in Parma die Festoper „Medo“ gespielt, zu der Leonardo Vinci die Musik komponierte. Im Libretto von Carlo Innocenzo Frugoni waren acht Kupferstiche eingebunden, die Jacopo Vezzani nach den Bühnenentwürfen von Pietro Righini schuf. Righini begann seine Karriere in seiner Geburtsstadt Parma unter Ferdinando Galli Bibiena, dessen Nachfolge er als Theaterarchitekt des Herzogs antrat. Das Blatt schildert die 9. Szene des I. Aktes und zeigt eine herrschaftliche Palastarchitektur mit fünf offenen, konkav und konvex in Wellen vor- und zurückschwingenden Bögen, auf denen eine umlaufende Balustrade mit einem weiteren ebenfalls offenen Geschoss umlaufend aufsitzt . Diese Arkaden bilden das Atrium, die Vorhalle also, von dem aus der Durchblick auf den Hintergrundprospekt die Ansicht einer Landschaft freigibt. Diese zeigt im Mittelgrund den am Palast vorbeiführenden Fluss Fasti, wo ein Boot angelegt hat und dahinter eine nur noch aus Ruinen bestehende Stadtlandschaft. Je zwei Doppelsäulen mit Rustikaelementen tragen die Bögen. Den mittleren krönt eine prachtvolle Kartusche. Gemeinsam scheinen die Arkaden einen ovalen Raum zu umspannen, in dem die Sänger agierten. Bei dem Blatt von Vezzani handelt es sich um einen seitenverkehrten Stich nach einer in Paris aufbewahrten Zeichnung von Pietro Righini (vgl. auch die seitenrichtige Ansicht des gleichen Motivs von Martin Engelbrecht, F7088).

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F