Inhaber-Schuldverschreibung der Haus für Handel und Gewerbe AG in München (Nennwert: 1000 Mark)
Beschreibung
1898 gewann der damalige Stararchitekt Friedrich von Thiersch (1852-1921) einen viel beachteten Planungswettbewerb in München. Ausgeschrieben hatten ihn die Münchner Börse und die IHK für München und Oberbayern. Sie wollten sich am Maximiliansplatz auf dem Grundstück des ehemaligen Hotel-Restaurants Achatz ein eigenes „Haus für Handel und Gewerbe“ errichten lassen. Zur Finanzierung des Projekts gründeten sie eine Aktiengesellschaft, die dreiprozentige, durch Hypotheken abgesicherte Schuldverschreibungen ausgab. Das Angebot erwies sich als äußerst attraktiv. Innerhalb kurzer Zeit war ein Großteil der Papiere gezeichnet. Nach rund eineinhalbjähriger Bauzeit konnten IHK und Börse im April 1901 ihr neues Domizil beziehen. Im Mittelpunkt der repräsentativ gestalteten Schuldverschreibung steht das geplante „Haus für Handel und Gewerbe“ am Maximiliansplatz. Die Vignette darunter zeigt Merkur, den Gott des Handels und der Kaufleute, mit geflügeltem Helm. Die Unterschriften stammen von den Kommerzienräten Emil Wilhelm, damals Schatzmeister der Kammer, und Simon Lebrecht, Schriftführer des Münchener Handelsvereins. Sie bildeten den Vorsitz der Aktiengesellschaft. Bei diesem Wertpapier handelt es sich um das einzige noch erhaltene Exemplar.