Konsoltisch in der Residenz Ansbach, Galerie, R.26

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Der Konsoltisch, von dem es einen zweiten gibt, ist mit seiner gravierten Zarge, dem mit Blatt- und Gitterwerk symmetrisch aufgebauten Mittelmotiv und mit dem doppelt gesprengten Steg recht geradlinig aufgebaut, sieht man von den geschwungenen Beinen ab. Diese sind ein Meisterwerk an Erfindungsreichtum.

Lässt der Betrachter sein Auge von unten nach oben wandern, bieten sich ihm vorerst schwarz eingefärbte Hufe mit kräftigen Bocksbeinen. Doch diese mutieren auf Höhe des Schenkels zur blumengeschmückten Brust eines Satyrs, dessen Kopf die Zarge trägt, und der dadurch zur Herme und zu Atlas zugleich wird.

Auf der Innenseite der Beine krallen sich wilde Drachen fest, mit aufgerissenem, aber spärlich bezahntem Maul und nur einem Flügel, und kringeln ihre schlangenartigen Schwänze nach unten. Verfolgt der Blick diese Windungen zurück, mündet ihr Schwung in einer Volute, die sich aus dem Rücken der Figuren schneckenförmig aufspult, woraus wiederum ein geteiltes Akanthusblatt wächst, das die Zarge stützt.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0