Sofa (von zweien) aus der Sitzgarnitur "à la Reine" in der Residenz Ansbach, 2.Vorzimmer der Markgräfin, Gobelinzimmer, R.14

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Das Sofa aus der Sitzgarnitur „à la Reine“ besteht aus einer gepolsterten Sitzfläche und einer dreiteiligen Rückenlehne aus Rohrgeflecht. Dieses ist in Rahmen gespannt, deren vertikale Unterteilungen in die hinteren vier Beine übergehen und deren untere Begrenzung zum Sitzpolster Abstand hält, sodass die Rückenlehne fast zu schweben scheint. Der Schwung des oberen Abschlusses, der für den Höhenunterschied zwischen den beiden äußeren und dem mittleren Teil verantwortlich ist, trägt zu dieser Leichtigkeit bei und ist einer zweiten Armposition im klassischen Ballett, das von dem Chinesen am Scheitelpunkt ausgeht, nicht unähnlich.

Obwohl die Beine in einem hohen Bogen in die Zarge übergehen, die erst ab der Mitte herabgeschweift ist, erscheinen sie kurz und stehen so in Kontrast zur relativ hohen Rückenlehne. Die äußeren beiden Beine sind diagonal zum Korpus gerichtet, die mittleren beiden frontal dazu. Sie sind stark geschwungen, enden in Voluten und stehen auf Klötzchen, die an ihre Ausrichtung angepasst sind. Es ergibt sich ein gewisser tänzerischer Charakter, der jedoch im Widerspruch zur Beinlänge steht!

Als Kontrapunkt des koketten Gesamterscheinungsbildes tritt ein Mischwesen aus Schwanenkopf mit Hundeschnauze, seinem Ruf entsprechend in einer schlangenartigen, fast widerwärtigen Windung, aus der Rückenlehne hervor.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-SA 4.0