Schreibkommode in der Residenz Ansbach, Dienerschaftszimmer im Appartement der Markgräfin, Garderobe

Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen

Beschreibung

Dass die Schreibkommode sehr kommodenartig wirkt, liegt wohl an dem geschnitzten Profil aus umwundenen Stäben, das Schreib- und Kommodenteil voneinander trennt.

Verbindendes Element ist allein die mittlere Lisene, die Decke, schräge Schreibklappe und – mit einer Unterbrechung – Schubladenfront zusammenfasst.

Diese Lisene liegt etwas erhöht, was die Bandintarsie an ihrer Kante noch betont. Dieser Intension folgen die geschnitzten Bänder des Stabprofils, die sich in ihrer Drehrichtung auf die Mitte zubewegen, ebenso wie das gestürzte Furnier mit Kreuzfuge der übrigen Flächen, das die Lisene zu umklammern scheint. Es steht in Kontrast zu dem dunkleren Nussbaumwurzelholz, das, zumindest an der Schubladenfront, wie die Darstellung von Festons wirkt. Diese wiederholen sich in der Marketerie der Lisenenverlängerung und, in etwas abstrahierter Form, unterhalb des vorkragenden Gesimses, das als Unterbrechung des Stabprofils fungiert.

In der Mitte der Schreibplatte ist das Furnier in die Bildkomposition integriert, das den Strahlenkranz des dreieckigen Auges Gottes umgibt, das über einem sinnierenden Denker schwebt.

Autor

Sabine Seibert

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0