Toilettgerät mit Steinbockprotome

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Das Toilettengerät stammt aus der Sammlung Marie-Luise und Dr. Thomas Dexel. Den Kopf eines kurzen kräftigen Stiftes, dessen unteres Ende abgeflacht und nach vorne gebogen ist, bildet eine Steinbockprotome. In den langen Hals des Tieres ist an der Basis ein Loch zum Aufhängen gebohrt. Kopf und Hals gegenüber sitzt ein sich etwas verbreiterndes Stück mit abgeflachtem Ende und kurzem Stift. Das Exemplar zählt zu den Toilettengeräten und kann als Schminkstift oder als Ohrlöffelchen dienen. Im ersten Fall konnte man die zum Herstellen von Schminke benötigten Rohstoffe mit dem unteren Ende und dem zu diesem Zweck abgeplatteten Hinterteil zerstoßen und zerreiben. Im zweiten Fall konnte man es zum Reinigen der Ohren verwenden. Stifte dieser Art gibt es mit Pferde- wie mit Steinbockprotomen. Die Datierung ergibt sich aus Fundzusammenhängen und wird mit dem 1. Jahrhundert n. Chr. angegeben.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-SA 4.0