Votivblech

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Durch plastische Schnurstäbe ist die Vorderseite des Votivblechs in mehrere horizontale Register gegliedert. Im Hauptfeld steht in der Mitte eine Göttin hinter einem dreibeinigen Tisch, auf dem ein großer Fisch liegt. Sie trägt einen Schleier und ein eng gefälteltes, bis zum Boden reichendes Gewand. Zu beiden Seiten ihres Kopfes glänzt ein Stern. Rechts und links flankieren sie spiegelbildlich je ein Reiter mit phrygischer Mütze, gegürteter Tunica, wehendem Mäntelchen und Stiefeln. Sie grüßen die Göttin mit erhobenem Arm, die ihrerseits die Pferde füttert. Zu Füßen der Pferde liegt je ein auf dem Rücken ausgestreckter Mann mit leicht angehobenen Knien, bekleidet mit einer karierten Tunica (oder Hose). Der linke trägt eine phrygische Mütze, der rechte ist barhäuptig. Über den Pferden und hinter den Reitern windet sich je eine geschuppte züngelnde Schlange und hinter dem rechten Reiter blickt ein Rabe nach links. Die Bezüge zu orientalischen Kulten (Mithras, Jupiter Dolichenus und andere) sind offenkundig: Große Göttin, Sol und Luna, orientalische Gewandung, Sterne, Stier und Löwe, Krater und Schlange. Daneben stehen donauländische Besonderheiten: Reiter und unterworfener Feind, Fische und Leuchter, wobei allerdings auch hier hellenistische Einflüsse zu erkennen sind: Die beiden Reiter sind offensichtlich Umdeutungen der Dioskuren Castor und Pollux.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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