Drei Pferdetrensen

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die nomadischen Bewohner von Luristan in West-Iran waren berühmt für ihre Pferdezucht. Deshalb gibt es in dieser Kultur auch eine Vielzahl von Objekten, die zur Ausrüstung und zum Schmuck von Pferden gehörten. Viele funktionelle Dinge wie Trensen und Zügelringe wurden mit reicher Verzierung ausgestattet. Sie gehören alle in die Blütezeit der Bronzekunst Luristans, in das 1. Viertel des 1. Jahrtausends v. Chr. Pferdegeschirrteile gibt es ab dem früheren 1. Jahrtausend v. Chr., als die Bewohner von Luristan dieses Tier als Nutztier kennengelernt und übernommen hatten. Zur Pferdeausstattung gehörige Teile müssen wohl aus Gräbern kommen, allerdings sind bisher noch keine Beispiele für Trensen bei Ausgrabungen gefunden worden. Lediglich in War Kabud fanden sich Anschirrungsknöpfe, Glöckchen und Phaleren. Die Wertschätzung der Pferde drückte sich darin aus, dass man deren Zaumzeug und sonstige Ausstattung mit in die Gräber gab. Die Pferde selbst wurden anscheinend nicht mitbestattet, sondern pars pro toto nur Teile ihrer Anschirrung. Daneben gibt es in zwei Fällen Pferdegräber (ein Einzelgrab in Baba Jan und ein Grab innerhalb des Friedhofes von War Kabud), die jedoch keine Ausrüstungsgegenstände enthielten.

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Archäologische Staatssammlung München

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