Goldschnallen, Goldarmring und Glasbecher

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Wie viele andere reiche Gräber aus dieser Epoche wurde Bayerns bedeutendster Grabfund der Völkerwanderungszeit zufällig entdeckt. Bereits 1843 wurden beim Ausheben eines Grabens erste Beigaben gefunden; weitere Teile kamen wenig später bei einer Nachgrabung zu Tage. Bei der Körperbestattung fanden sich ein Armring aus massivem Gold, drei unterschiedlich große goldene Schnallen mit Einlagen aus Glas und Granat, ein Becher sowie ein Krug aus grünem Glas, letzterer ist heute leider verschollen. Ebenfalls nicht mehr vorhanden sind heute die Tierknochen, die wohl von einer Speisebeigabe herrührten, sowie die sterblichen Überreste der bestatteten Person. Ob das Grab ursprünglich noch weitere Objekte enthielt, lässt sich heute nicht mehr klären. Der Grabausstattung zufolge könnte es sich um das Grab eines Mannes gehandelt haben. Zeitlich gehört der Fund in die erste Hälfte des 5. Jahrhunderts, jene dramatische Epoche, in der sich die römische Herrschaft allmählich ihrem Ende zuneigte. Bei den Beigaben aus Edelmetall handelt es sich um weit verbreitete Statussymbole, welche verdeutlichen, dass die verstorbene Person einem gehobenen sozialen Milieu angehörte. Gut denkbar ist, dass es sich um einen spätrömischen Offizier nichtrömischer Herkunft handelte. Letztlich lässt sich aber auch nicht ausschließen, dass in Fürst ein regulärer römischer Militärangehöriger beigesetzt wurde oder ein Zivilbeamter beziehungsweise ein Angehöriger der regionalen zivilen Oberschicht.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

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