Trinkgefäße

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Die Anfänge der Glasherstellung reichen in Vorderasien bis in das 5. Jahrtausend zurück, seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. ist die Technik des Glasblasens bekannt. Im Spätmittelalter und in der frühen Neuzeit war Venedig der bedeutendste Herstellungsort. Die Glasfunde aus Amberg stammen aus verschiedenen Grabungen im Stadtzentrum in den Jahren 1984 bis 1987, vornehmlich aus den Verfüllungen von Latrinen. Die Stadt Amberg gelangte im späten Mittelalter – begünstigt durch ihre Lage an der Kreuzung zweier Fernhandelsstraßen und dem schiffbaren Fluss Vils - zu einem gewissen Wohlstand. Haupteinnahmequelle war der Handel, insbesondere mit Eisen und Salz. Wie in anderen Städten mit entsprechender wirtschaftlicher Entwicklung besaßen – mit Ausnahme der untersten Bevölkerungsschichten – die meisten Haushalte Glasgeschirr. Glas besteht normalerweise aus drei Zutaten: Quarzsand als Netzwerkbildner, Kalk als Stabilisator und einem Flussmittel wie Soda oder Pottasche. Durch chemische Analysen kann die Frage nach der Herkunft der Gläser näher untersucht werden. Nach jüngsten Untersuchungen an Gläsern aus Amberg und Regensburg stammt mindestens ein Drittel sicher aus heimischer Produktion. Dies trifft nicht nur für die „Waldgläser“ (grünes Glas) zu, sondern auch für einen Teil der farblosen Gefäße, für die man lange Zeit ausschließlich eine Herkunft aus dem Mittelmeerraum angenommen hatte.

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Archäologische Staatssammlung München

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