Urkunde, 1401 August 28

Stadt- und Stiftsarchiv Aschaffenburg

Beschreibung

Notariatsinstrument, errichtet in der Stadt Aschafinburg in der curia habitacionis des Testators "in foro lactis" (= Milchmarkt), wonach Nycolaus Walhuser, Siftsvikar, sein Testament errichtete. Inhalt des Testaments: Zu Testamentsvollstreckern ernennt er Crafto von Dieffinbach, Custos, Philmannus Bart, Johannes Schoupach, Jodocus Carpenmoul und Johannes Loutring, alles Stiftsvikare. Dem Erzbischof von Mainz vermacht er 1 "ferto argenti". Seinem Neffen, dem Kleriker Heinricus, vermacht er den dritten Teil all seiner Hausgeräte, ausgenommen sein grosses Bett mit verschiedenem Zubehör, das er seiner Nichte Elsa vermacht. Dem Nachfolger auf seiner Vikarie in der Stiftskirche vermacht er den ihm zustehenden Anteil an den Früchten und Erträgnissen der Vikarie. Seinem Nachfolger an der Pfarrkirche von Lengefelt desgleichen. Desgleichen seinem Nachfolger an der S. Nicolaus-Kapelle zu Dyppuerg seinen dortigen Anteil. Zu den Stiftspräsenzen vermacht er folgende Einkünfte, damit die "hystoria specialis" am Fest des hl. Remigius "que in libris eiusdem ecclesie continatur" gesungen werde: 4 1/2 "somer." Roggen von den Äckern "in der Dachtgruebin", die er von Germannus Dourre für 8 1/2 Gulden gekauft hatte; ferner all seine Gefässe und Fässer, ausgenommen 2 Gefässe mit 1/2 Fuder Fassungsvermögen und 1 Fass, die er seiner Nichte Elsa vermacht. Derselben Elsa vermacht er 14 Malter Roggen, seiner Nichte Alheidis 6 Malter Roggen. Seiner Nichte Anna 4 Malter Roggen. Das restliche Getreide seinem genannten Neffen Heinricus. Demselben Heinricus und der Elsa, Anna und Alheidis verschiedenes Bettzeug. Dem Heinricus seine "libros in unum Globum collectos et ligatos". Zu den Präsenzen des Stifts die Hälfte seines Hofes in Haptzheim, den er für 200 Pfund Heller gekauft hatte, mit allem Zubehör; die andere Hälfte seinem genannten Neffen Heinricus mit der Auflage, dass diese immer bei dem ersten kirchlichen Benefizium bleiben soll, das dieser erhält. Seiner genannten Nichte vermacht er seinen Garten an der Wernbach. Seiner Vikarie vermacht er seinen Weinberg am Ryschofzberge, der vormals dem Vikar Kuno dasselbst gehörte; ferner seinen Weinberg am Heidich. Für die "candela", die der Testator und seine Vikarienachfolger vor dem Allerheiligsten im Stiftschor zu unterhalten haben, vermacht er 22 Pfund Heller, wie in bei dem Custos Crafto hinterlegter Urkunde enthalten ist. All seine übrigen Güter, die danach und nach seinen Exequien übrigbleiben, stellt er in die Verfügung seiner Testamentsvollstrecker zu frommen Zwecken. Diese sollen auch seinem Brudersohn (fratrelis) Heinricus Walhuser 10 Gulden auszahlen.