Dukat der Reichsstadt Augsburg mit der Heiligen Afra

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S AFRA PROTECT - AVGVSTAE VINDEL"; Heilige Afra steht nach rechts, hält in der Rechten einen Pfahl und einen Palmzweig in der Linken und legt diese auf den Augsburger Pyr. Außen Schriftkreis, Linienkreis und Strichelkreis.

Rückseite: Aufschrift "FERDINAND III D G ROM IMP S AVG P F 1638"; Bekrönter doppelköpfiger Reichsadler, mit Wappenschild und Ordenskette vom Goldenen Vlies, hält Zepter und Schwert. Außen Schriftkreis, Linienkreis und Strichelkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. In den Wirren des Dreißigjährigen Krieges mit Belagerungen, Plünderungen und Krankheiten begann die Stadt Augsburg mit der Ausgabe von Dukaten und mehrfachen Dukaten auf die Heilige Afra. Diese Märtyrerin wird seit der Spätantike in Augsburg verehrt und ihr Kult weißt auch für den Übergang zwischen Spätantike und Mittelalter eine ungebrochene Tradition auf. In diesem Fall wurde sie jedoch direkt als Schutzpatronin der Stadt angerufen. Diese Form der Hinwendung zur Heiligen Afra war außergewöhnlich und kann nur durch die Kriegsumstände erklärt werden. So sieht man auf der Vorderseite die stehende Heilige, wie sie ihre Hand, wohl schützend, auf den Augsburger Pyr legt.