Doppeltaler der Reichsstadt Augsburg mit Stadtansicht von 1626

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "AVGVSTA VIN - DELICORVM 16 - 27"; Pyr in reichverziertem Schild. Außen Schriftkreis, Linienkreis und Strichelkreis.

Rückseite: Aufschrift "IMP CAES FERD II P F GER HVN BOH REX"; Bekrönter doppelköpfiger Reichsadler hält Zepter und Schwert. Außen Schriftkreis, Linienkreis und Strichelkreis.

Die Reichsstadt Augsburg war seit dem 14. Jahrhundert an der Münzprägung des Augsburger Bischofs beteiligt, hatte aber kein eigenständiges Münzrecht. Dieses erhielt die Stadt erst am 27. Mai 1521 durch Kaiser Karl V., wobei es Augsburg gestattet wurde sowohl Gold- als auch Silbermünzen zu prägen. Da Augsburg jedoch keine Bergwerke besaß, mussten Gold und Silber über den Handel erworben werden. Das so erworbene Silber nutze man auch zur Prägung von repräsentativen Mehrfachtalern. In diesem Fall handelt es sich um ein Stück, das mit den Stempeln des normalen Talers geprägt wurde, aber dafür deutlich dicker und doppelt so schwer war wie der normale Taler. Dabei entschied man sich in diesem Fall für die Verwendung des Stadtwappens auf der Vorderseite. Die Rückseite war klassischerweise dem Kaiser und dem doppelköpfigen Reichsadler vorbehalten. Solche Doppeltaler, die von Talerstempeln geprägt wurden, waren eine häufige Erscheinung des 17. Jahrhunderts.