Kupfermarke des Augsburger Bischofs Kardinal Otto Truchseß von Waldburg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Wappen von Otto Truchseß von Waldburg, darüber Kreuz und Kardinalshut.

Rückseite: Aufschrift "15 - 63 Gegenstempel: S"; Waage zwischen Jahreszahl und Sternchen. Im Feld ein Gegenstempel.

Otto Truchseß von Waldburg kann wohl als der hochrangigste Bischof des Bistums Augsburg gelten. Er war nämlich nicht nur 30 Jahre lang, von 1543 bis 1573, Bischof von Augsburg, sondern wurde 1544 zum Kardinal und 1570 sogar zum Kardinalbischof von Palestrina ernannt. Das Pontifikat Ottos viel in die Zeit der Glaubenskonflikte der Reformation. So war Otto von Waldburg ein entschiedener Gegner jeglichen Zugeständnisses an die Protestanten, wenn es um die Sakramente ging. Ebenso lehnte er Eingriffe des Kaisers in kirchliche Belange ab und war somit auch ein Gegner des Augsburger Religionsfriedens von 1555. Allerdings war er ein Förderer der innerkirchlichen Reform und der Gründer der Universität in Dillingen, die er dem Jesuitenorden unterstellte. Numismatisch reihte sich Otto von Waldburg in die Tradition seiner Vorgänger ein. Allerdings ließ er auch kupferne Marken ausprägen, deren Verwendungszweck noch nicht eindeutig geklärt ist. Eine dieser Marken liegt in der Staatlichen Münzsammlung und trägt einen Gegenstempel, dessen Herkunft auch noch unbekannt ist.