Silbermedaille Kurfürst Maximilians II. Emanuel von Bayern auf die Eroberung Ulms 1702

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "Schild: IN HOC SIGNO VINCO. Marienmonogramm Piedestal: ARTE & MARTE. IN VTROQVE MAGNVS"; Auf einem Piedestal stehender, wie ein römischer Feldherr gekleiderter Kurfürst hält in der Rechten mit Lorbeer umschlungenes Schwert, in der Linken den Schild mit Schrift. Am Piedstal sind die Wappenschilde von Ulm und Augsburg angebracht, darüber Schrift. Daneben Wassergott und Ulma neben Waarenballen, die dem Kurfürsten den Stadtschlüssel reicht.

Rückseite: Aufschrift "SIC ERAT UTILE CAPI. ULMA STRATAGEMATE CAPTA 8 SEPT A 1702"; Ein Soldat reisst Decke von Piedestal, darauf ein Stadtplan von Ulm. Darüber und im Feld Schrift.

Kurfürst Maximilian II. Emanuel von Bayern folgte 1679 seinem Vater, Kurfürst Ferdinand Maria nach. Die ersten Jahre seiner Regierung waren von Kriegen im Dienste des Kaisers geprägt. Er konnte sich als Feldherr im Großen Türkenkrieg mehrfach auszeichnen. Entscheidend sollte für Max II. Emanuel jedoch die Übernahme des Amts eines Generalstatthalters der Spanischen Niederlande (1692) sein. Dorthin zog er sich auch nach seiner Niederlage im Spanischen Erfolgekrieg (1704) zurück und musste bis 1714 im Exil in den Spanischen Niederlanden bleiben. Im Jahr 1711 versuchte der Kurfürst sogar das Kurfürstentum Bayern gegen den erblichen Besitz der Spanischen Niederlande zu tauschen. Dieser Plan wurde jedoch nicht realisiert. Nach seiner Rückkehr aus dem Exil stellte sich Max II. Emanuel wieder in den Dienst des Reiches und starb 1726, wohl an den Folgen eines Schlaganfalls. Diese Medaille feiert die Einnahme Ulms durch die Truppen des Kurfürsten im Rahmen des Spanischen Erbfolgekriegs. Hierdurch wollte er den Ansprüchen seines Hauses weiteren Nachdruck verleihen, nachdem durch den Tod des geplanten Erben aus Bayern die Thronfolge in Spanien wieder unklar geworden war.