Brief von E.T.A. Hoffmann an Friedrich Wilmans und Heinrich Wilmans - Staatsbibliothek Bamberg Autogr. H 76

Staatsbibliothek Bamberg

Beschreibung

Hoffmann bittet die Gebrüder Wilmans in Frankfurt am Main um Verzeihung wegen der verspäteten Zusendung seiner Erzählung (gemeint ist "Datura fastuosa", die somit erst Anfang Oktober 1822 im "Taschenbuch für das Jahr 1823. Der Liebe und Freundschaft gewidmet" erscheinen konnte). Hoffmann bietet sein bereits begonnenes Märchen "Meister Floh" an und schlägt vor, den Umschlag selbst zu zeichnen. Das Buch könne dann "wohl als ein WeihnachtsGeschenk erscheinen". Hoffmann fragt, bis zu welchem Termin er den Text und die Zeichnung abliefern müsse und ob es denn noch bis Weihnachten oder doch erst zur Oster-Buchmesse erscheinen könne. Er teilt seine Honorarvorstellung mit und erwähnt, dass auch ein Berliner Verleger Interesse an der Publikation des "Meister Floh" gezeigt und ihm bereits einen Vorschuss zugesagt habe. Hoffmann schließt mit der Versicherung der rechtzeitigen Lieferung des Manuskripts, "als das mein ganze Arbeitssystem verstörende Geschäft nehmlich die Im̄ediatCom̄ißion wegen dämagogischer Umtrieb bey der ich angestellt war, aufgehört hat.". Die Kommission bestand zwar weiter, behandelte zur damaligen Zeit aber keine neuen Umtriebe. Der schwer erkrankte Hoffmann lieferte am 6. November 1821 die ersten zwölf Seiten des Manuskripts an Friedrich Wilmans. Im Januar 1822 ließ der preußische Polizeiminister Karl Christoph Albert Heinrich von Kamptz das Manuskript und die bereits fertigen Druckbogen beschlagnahmen, so dass im April 1822 der Erstdruck des "Meister Floh" nur in einer zensierten Fassung erscheinen konnte.

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