Werbeplakat für den Bildbericht "Ein Jahr Bayrische Revolution im Bilde"

Museum Oberschönenfeld

Beschreibung

Mit dem Plakat warb der ab 1906 in München wirkende Fotograf Heinrich Hoffmann (1885–1957) für den von ihm Ende 1919 zusammengestellten und verlegten Bildbericht: „Ein Jahr Bayerische Revolution im Bilde“. In der unteren Plakathälfte zählte er auf: „130 Abbildungen und Text geben eine / historische Darstellung der Personen und Geschehnisse / der Revolution, der Räterepublik, des Geiselmordes / sowie der Kämpfe am 1. Mai in München.“ Durch die Novemberrevolution nach dem Ende des Ersten Weltkriegs wurde Deutschland zur Republik. Als letzte Phase der Revolution in Bayern gilt die „Räterepublik Baiern“ im April 1919, die am 2. Mai mit der Besetzung Münchens durch Reichswehr- und reaktionäre Freikorpstruppen endete. Gewaltakte der Rotgardisten, wie den sog. Geiselmord am 30. April 1919, nutzten Konservative und Rechtsradikale propagandistisch, so dass sie sich im kollektiven Gedächtnis stärker einprägten als der Terror der bayerischen Regierungstruppen und Freikorpsverbände, die nicht vor willkürlichen Erschießungen von vermeintlichen Anhängern der Räterepublik zurückschreckten. Auch Heinrich Hoffmanns Bericht trug zur Etablierung rechtskonservativer Haltungen bei.1920 trat er der Deutschen Arbeiterpartei (DAP) bei, die sich kurze Zeit später in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannte. Hoffmann stellte sich in den Dienst der NS-Propaganda und erlangte als „Leibfotograf Hitlers“ große Bekanntheit.