Luthers Entführung auf seiner Rückreise 1521

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der aus Coburg gebürtige Gustav König schuf die mit 48 Blättern umfangreichste graphische Luther-Folge des 19. Jahrhunderts. Die von der idealistischen Auffassung der Nazarener geprägten Darstellungen fanden bei Publikum und Kritik großen Anklang und begründeten den Ruf des Künstlers als „Luther-König“. Die Folge erschien zusammen mit den von König selbst verfassten Erläuterungen ab 1847 in mehreren Lieferungen. 1851 folgte eine erste gebundene Ausgabe, die zudem eine geschichtliche Abhandlung von Heinrich Gelzer beinhaltete. 1857 erschien eine zweite Ausgabe mit vereinfachter Ausstattung und ohne den Text Gelzers. Neben den Drucken besitzt die Coburger Sammlung von einigen Motiven Umrisszeichnungen, die offenbar nach den heute in Windsor befindlichen Vorzeichnungen angefertigt wurden. Zu diesen Umrisszeichnungen gehört das hier vorgestellte Blatt, das die Entführung Luthers auf dem Rückweg vom Wormser Reichstag darstellt. Die Komposition ist eine der dramatischsten der ganzen Folge. Sie zeigt deutlich die Wurzeln von Königs Kunst in der von Peter von Cornelius und Julius Schnorr von Carolsfeld geprägten Münchener Historienmalerei.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 199, Kat. Nr. 62.23.4.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F