Karl V. Kaiser des Heiligen Römischen Reiches

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Als Karl V. 1519 zum römisch-deutschen König gewählt wurde, schrieb Luther: „Gott hat uns ein junges, edles Blut zum Haupt gegeben und damit viel Herzen zu großer guter Hoffnung erweckt.“ Tatsächlich gibt es Hinweise darauf, dass Karl persönlich ein durchaus differenziertes Verhältnis zu den reformatorischen Anliegen hatte. Dennoch zwangen ihn politische Rücksichtnahmen letztendlich zu einer Positionierung auf der Seite des Papstes. Deutlich zu spüren bekam Luther dies 1521 auf dem Reichstag zu Worms, als Karl sich gezwungen sah, die Reichsacht über ihn zu verhängen. Politische Rücksichtnahmen waren es aber auch, die ihn von einem konsequenten Durchgreifen abhielten. Stattdessen suchte er auf diplomatischem Wege, die Protestanten zur Rückkehr in die alte Kirche zu bewegen. Es sollte ihm nicht gelingen. 1555 – im Jahr seiner Abdankung – besiegelte der Augsburger Religionsfriede endgültig die konfessionelle Spaltung des Reiches. Das druckgraphische Porträt, das Barthel Beham 1531 schuf, bietet einen relativ ungeschönten Eindruck vom Aussehen des Kaisers. Es bildet das Pendant zu dem analog gestalteten Bildnis von Karls Bruder König Ferdinand. Beham hatte im Juni 1530 Gelegenheit gehabt, die beiden Fürsten während ihres Aufenthaltes in München zu zeichnen. Nach den Zeichnungen entstand wohl auch ein gemaltes Bildnispaar, das sich aber nicht erhalten hat.

Literatur

Veronika Braunfels, Mit Luther durch die Kunstsammlungen, Coburg 1996, S. 30f.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F