Hof (Saale), Verband Süddeutscher Textilarbeitgeber: Notgeldschein über 4,2 Goldpfennig von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung, im Unterdruck Zierstück mit Initialen des Verbandes Süddeutscher Textilarbeitgeber

Rückseite: einseitig

Aus dem oberfränkischen Hof (Saale) sind verschiedene Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst gab im Kriegsjahr 1917 Gutscheine in den Kleingeldwerten 10 Pfennig und ½ Mark aus. Sie sind einfach gestaltet. Die Herstellung besorgte die Buch- und Kunstdruckerei J. P. Himmer in Augsburg. Das Familienunternehmen stellte zwischen 1916 und 1921 für zahlreiche bayerische Städte Notgeld her. 1918 gab die Stadt Gutscheine zu 5, 10 und 20 Mark aus. Die Scheine zeigen im Untergrund das Wappen der Stadt Hof, ergänzt wird die Darstellung um einen Strafsatz. Hergestellt wurden sie bei Gebrüder Parcus, München. Gutscheine zu 500 und 1.000 Mark stellte die Stadt 1922 aus. Sie zeigen wiederum das Wappen, Stadtansichten wie das Rathaus oder eine historische Szene wie die Belagerung der Stadt Hof 1553 nach einem Holzschnitt von Hans Glaser. Die Inflation wird auf den Scheinen mit Gedichten thematisiert. 1923 gab die Stadt Gutscheine mit inflationsbedingt hohen Werten zu 500.000 bis 500 Milliarden Mark aus. Sie sind überwiegend einfach gestaltet. Auch hier wird die Inflation mit Gedichten thematisiert. Ebenfalls im Inflationsjahr 1923 gab der Verband Süddeutscher Textilarbeitgeber wertbeständiges Notgeld auf Goldmark lautend aus. Die Scheine sind einfach gestaltet. Bereits 1870 gründeten süddeutsche Baumwollindustrielle in Augsburg einen eigenen Verein zur Verfolgung ihrer Interessen. Nach einer Reihe von Arbeitskämpfen mit Gewerkschaften wurde 1903 daraus der Verband süddeutscher Textilarbeitgeber mit Hauptsitz in Augsburg. Dieser Arbeitgeberverband unterhielt auch ein Büro in Hof an der Saale als wichtigen bayerischen Standort der Textilindustrie.