Schuldverschreibung König Ludwigs des Bayern an Augsburger Bürger

Staatsarchiv Augsburg

Beschreibung

Im Thronstreit zwischen Ludwig dem Bayern (geb. 1282/86, reg. 1314-1347) und Friedrich dem Schönen (geb. um 1289, reg. 1314-1330) mussten sich in Augsburg der Bischof und die Bürgerschaft entscheiden. Welchen der Thronprätendenten sollte man unterstützen? Während sich Bischof Friedrich I. (reg. 1309-1331) für seinen Namensvetter entschied, unterstützten die Augsburger Bürger Ludwig. Dafür investierte die Bürgerschaft massiv in den künftigen Kaiser, warb Söldner für diesen an und erhoffte sich dafür Gegenleistungen. Tatsächlich befreite Ludwig die Stadt 1315 für vier Jahre von der Steuer und sicherte ihr 1316 die Unveräußerlichkeit vom Reich zu. Allerdings setzten sich die Augsburger mit ihrer Unterstützung auch den Angriffen der Partei Friedrichs des Schönen aus. Hier sollte der König für den daraus entstandenen Schaden aufkommen. In der Urkunde finden sich genaueste Angaben, wem welcher Schaden entstanden war. So waren etwa einem gewissen „Chu(o)nrad Rudiger“ 15 Fässer Wein und einem „Stor“ Tuch geraubt worden. Insgesamt belief sich die Schadenssumme auf rund 2000 Pfund Haller, welche der König gelobte, den Bürgern zu ersetzen. Die Augsburger profitierten zum einen von ihrer Unterstützung, setzten sich aber auch einem Risiko aus. Wäre Ludwig der Erfolg verwehrt geblieben, hätte sich ihre Investition nicht ausgezahlt.

Author

Anton Serafin Baur

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