Kleinstbildkamera Minox "Riga"

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Nicht größer als ein Holzklötzchen ist die Kleinstbildkamera der Firma Minox, die einen Meilenstein in der Geschichte der Fotografie darstellt. Walter Zapp (1905–2003) hat sie in den 1930er-Jahren entwickelt. 1932 hatte er gemeinsam mit Richard Jürgens im litauischen Reval eine Firma zur Entwicklung einer Mittelformatkamera gegründet. Doch die begrenzten Mittel und Möglichkeiten des Unternehmens erzwangen eine Reduktion des Vorhabens. So legte Zapp im Januar 1935 eine erste Aufsichtszeichnung der ersten Minox vor, bei der er sich an einem Holzmodell von nicht mehr als 12,5 x 28 x 75 mm orientiert hatte. Bereits ein Jahr später wurde der erste Prototyp, die sogenannte „Ur-Minox“, gefertigt und, nachdem westliche Firmen wie Agfa kein Interesse an dem Entwurf gezeigt hatten, ging die Kleinstbildkamera 1938 bei VEF (Valsts Elektrotechniska Fabrika) in Produktion. Das große internationale Interesse an dem Objekt wurde durch den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gedämpft, die Kamera wurde lediglich bis zum Einmarsch der Nationalsozialisten ins Baltikum 1941 hergestellt. Nach dem Krieg konnte Zapp die Produktion seines Entwurfs durch die Gründung der MINOX GmbH im hessischen Wetzlar wieder ankurbeln. Die Markteinführung des berühmt gewordenen Nachfolgermodells Minox B erlebte er allerdings als Außenstehender mit, nachdem es zu einem Bruch mit der Geschäftsführung gekommen war. Dessen ungeachtet hat die Kamera durch ihre vielseitige Verwendungsmöglichkeit – vom Requisit im Spionagefilm bis zum Hilfsmittel in der Medizin – große Beliebtheit erlangt.