Schuhständer

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Kunststoffprodukte kamen im späten 19. Jahrhundert auf. Da sie ursprünglich als Ersatz für andere Materialien, etwa Holz, verwendet wurden, entwickelte sich anfangs für sie keine spezifische Formensprache; diese wurde den Vorbildern angepasst. Die vielfältigen gestalterischen Möglichkeiten, die Kunststoff bietet, rückten erst Mitte der 1920er-Jahre in den Fokus. Die um 1930 entstandenen Schuhständer fallen daher in die erste Periode eines freien Umgangs mit dem noch jungen Material. Ihre stilisierten, abstrakt-geometrischen Formen ebenso wie die blitzförmigen Zacken, schematisierten Kaskaden und Sonnenstrahlen, die auf die Entwicklung der Elektrizität und des technischen Fortschritts anspielen, zeichnen sie stilistisch als dem Art Déco zugehörig aus. Diese Kunstströmung übernahm Elemente aus den verschiedensten Kunstrichtungen des ersten Jahrhundertviertels. So lassen die Schuhständer an die Formensprache des Kubismus und des Konstruktivismus denken. Mit nahezu spielerischer Leichtigkeit scheint sich der Entwerfer etwa an der Kunst El Lissitzkys bedient zu haben. Das Ergebnis ist ein außergewöhnliches, variationsreiches Ensemble von einzelnen Schuhdisplays für die Schaufensterdekoration.