Grabstein des Weinhändlers Publius Tenatius Essimnus

Archäologische Staatssammlung München

Beschreibung

Der Weinhandel über die Alpen spielte bereits in römischer Zeit eine Rolle wie ein in Passau gefundener Grabstein mit Inschrift zeigt. Dieser trat 1981 bei Ausbauarbeiten im Flussbett des Inns zutage. Es handelt sich um einen mächtigen Marmorblock, der ursprünglich noch über einen getreppten Unterbau und einen pyramidendachförmigen Aufsatz verfügte. Das Grabmonument ist für Publius Tenatius Essimnus von seinem Sohn Paternus errichtet worden. Der im Alter von 57 Jahren verstorbene und in Passau bestattete Essimnus stammte aus Iulia Tridentum, dem heutigen Trient in Oberitalien. Als Weinhändler war er wohl am lukrativen Geschäft des Weintransports über die Alpenpässe – hauptsächlich wohl den Brenner – beteiligt sowie an der weiteren Beförderung auf dem Inn und der Donau in die nordalpinen Landstriche der Provinzen Raetien und Noricum. Auf den Seitenflächen des Grabsteins aus Wachauer Marmor sind Szenen aus dem Alltag im Weinkeller des Händlers dargestellt. Rechts füllt er eine Weinprobe mittels Stechheber in ein zweihenkliges Trinkgefäß. Auf der beschädigten linken Seite wird der Verstorbene mit einer kleinen Amphore im Arm gezeigt. Zu Füßen sind in beiden Szenen jeweils gestapelte Weinfässer zu erkennen, die die Örtlichkeit des Geschehens andeuten sollen. Wegen der Kühle im Lagerraum ist Essimnus mit Stiefeln bekleidet und trägt eine langarmige Tunika. Auf dem linken Seitenbild hat er zusätzlich einen warmen Mantel übergeworfen. Siehe auch Fotonummer D 2010-266 und sw_03407_b.

Autor

Archäologische Staatssammlung München

Rechtehinweis Beschreibung

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