Staphylus, Friedrich: 27. 8. 1512 Osnabrück — 5. 3. 1564 Ingolstadt; kath. Theologe

Beschreibung

Studium in Krakau, Padua und besonders Wittenberg, dort 1541 Magister artium. Auf Empfehlung Melanchthons 1546 Theologieprofessor an der Uni versität Königsberg. Bereits damals fand er die Entwicklung des Protestantismus bedenklich. Eine Fehde mit dem holländischen Humanisten Gnapheus bewog ihn 1548 zur Niederlegung seiner Professur, blieb jedoch als Rat beim Herzog. 1549/50 in Breslau. Als im osiandrischen Streit Albrecht nicht auf ihn hörte, ging er 1551 nach Danzig, wo er seine Schrift „Synodus sanctorum Patrum antiquorum contra nova dogmata A. Osiandri" (Nürnberg 1553) verfaßte. Schwer erkrankt, konvertierte er 1552 in Breslau. Als Rat des dortigen Bischofs siedelte er nach Neisse über, wo er eine katholische Schule und eine Druckerei gründete. 1554 Rat Kaiser Ferdinands I. und Verwendung bei religiösen Verhandlungen. Im Anschluß an das Wormser Religionsgespräch 1557 erschien seine „Theologia M. Lutheri trimembris epitome" (Neisse und Köln 1558), die zahlreiche Gegenschriften hervorrief. Mit P. Canisius befreundet, wurde er 1558 von Herzog Albrecht V. von Bayern zu seinem Rat ernannt. 1559 auf dem Augsburger Reichstag mit päpstlicher Dispens zum Dr. theol. et iur. can. promoviert, 1560 Professor an der Universität Ingolstadt, 1561-1564 dort Superintendent. Seine Werke wurden von seinem Sohn Friedrich, Kanonikus und Offizial in Eichstätt, gesammelt (Ingolstadt 1613).

Genealogisches

[Verweis] Lüdeken Stapellage, Amtmann; M Anna Birkmann; (verh.) Anna Heß.

Literatur

ADB 35; LThK 9.

Universitätsbibliothek Regensburg