Karg von Bebenburg, Johann Friedrich Frhr: 21. 2. 1648 Bamberg — 30.11. 1719 Bonn; kölnischer Kanzler

Beschreibung

Philosophiestudium 1664-66 in Bamberg, 1666-68 Theologiestudium in Rom, Studium der Rechte in Prag, 1666 Dr. phil., 1668 Dr. theol., 1672 Priesterweihe, 1676 Dr. jur. in Padua. Geistlicher Rat des Bamberger und Würzburger Fürstbischofs Peter Philipp v. Dernbach. 1679 mehrere theologische und kirchenpolitische Schriften. Direktor des Geistlichen Rats und Dechant des Münchner Frauenstifts 1683, mehrfach mit diplomatischen Missionen betraut. Vertreter der bayerischen Interessen in Kurköln (bayerische Sekundogenitur). Entscheidender Anteil bei der Wahl von Max Emanuels Bruder Joseph Clemens, im folgenden Krieg Plenipotentiarius von Joseph Clemens in Köln. 1690 von Bayern aus für die Anerkennung des Wittelsbachers tätig, 1694 Ernennung zum Kanzler des Geheimen Rates, maßgebende Persönlichkeit der in Bonn eingerichteten absolutistischen Regierung, Konflikt mit Domherren und Ständevertretern, Ernennung zum Oberstkanzler. Geheimbündnis mit Frankreich 1701, als Folge 1702 mit dem Kurfürsten vertrieben, Exil in Namur, Lille und Valenciennes, seit 1711 Rückkehr in die internationalen Verhandlungen, nach dem Frieden von Baden Rückkehr nach Bonn (1714). Zäher Kämpfer für die fürstlichen Rechte und Ansprüche.

Genealogisches

[Verweis] Friedrich, Obereinnehmer, Bamberg (um 1610-79); M Eva Schweigker († 16%).

Literatur

NDB 12;ADB 15.

Universitätsbibliothek Regensburg