Gagern, Wilhelm Heinrich August Frhr. von: 20. 8. 1799 Bayreuth — 22. 5. 1880 Darmstadt; Politiker

Beschreibung

Bayerischer Offizier in den Befreiungskriegen, 1821 im Staatsdienst von Hessen-Darmstadt. Mitglied der zweiten Kammer 1832, wegen seiner liberalen Ansichten 1833 pensioniert. Gutsbesitzer in Rheinhessen, Heppenheimer Versammlung 1847, Antrag auf Bundesreform in der hessischen Kammer 1848. Leiter des hessischen Märzministeriums und Präsident der Frankfurter Nationalversammlung seit 19. Mai 1848. - Anerkennung des Grundsatzes der Volkssouveränität unter Mitwirkung der Regierungen. Mit seinem Vater und seinen beiden Brüdern hatte er großen Einfluß auf das Verfassungs werk der Paulskirche. Reichsministerpräsident vom 15. Dezember 1848 bis 22. März 1849. Scheitern seines Programms durch die Ablehnung der Kaiserkrone von Friedrich Wilhelm IV. Danach meist als Privatmann lebend, Unterstützung der großdeutschen Bundesreformpläne 1862. Nach 1863 hessischer Gesandter und wieder Abgeordneter; Biograph seines Bruders Friedrich.

Genealogisches

[Verweis] Hans Christoph Ernst, Staatsmann (1766-1852); M Karoline (Charlotte) Freiin v. Gaugreben (1776-1851); (verh.) 1) Luise Freiin v. Pretlack (1805-31), 2) Barbara Tillmann (1818-89).

Literatur

NDB 6; BWB 1; LThK 4; P. Wentzke u. W. Klötzer, Dt. Liberalismus im Vormärz. H. v. Gagerns Briefe u. Reden 1815-48,1959. Fr

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