Fugger, Octavian Secundus: 17. 1. 1549 Augsburg — 31. 8. 1600 Augsburg; Handelsherr, Humanist

Beschreibung

1556 Hochschule Ingolstadt; zusammen mit Bruder Philipp Eduard nach Italien: 1560 Padua; 1560 Venedig, Universität Bologna (vor allem Jurisprudenz, aber auch humanistische und musische Erziehung: Lautenspiel). 1564 Studien in Rom (Collegium Germanicum - Einfluß des Jesuiten P. Canisius, 1566 Gelübde , in die Gesellschaft Jesu einzutreten, vom Papst entbunden). 1568 Rückkehr nach Augsburg zur Vertretung der Raymund-Linie in der Firmenleitung; 1569 Studien am Jesuitenkolleg in Löwen/Niederlande. Nach Tod des Vaters (1569) aktive Mitarbeit im Familienunternehmen; 1571-1572 Ausbildung im Handel in Antwerpen. 1575 Seßhaftigkeit in Augsburg; 1578 Brüder Philipp Eduard und O. S. aus dem von? Marx Fugger geleiteten „Gemeinen Handel" ausgetreten und Bildung einer eigenen Teilfirma „Georg Fuggers Erben". 1580 im Inneren Rat der Reichsstadt Augsburg; 1585-1593 Baumeisters der Stadt (ab 1584 zusammen mit dem architekturkundigen Matthäus Welser); 1589 Teilung der liegenden Güter und Herrschaften unter den Brüdern: O. S. erhielt Kirchberg und Wullenstetten. 1593 Mitglied des Geheimen Rats, 1594-1600 Stadtpfleger der Reichsstadt Augsburg; 1595 von Kaiser Rudolf 11. zum Kaiserlichen Rat ernannt. O. S. Fugger hatte zahlreiche, häufig vom Kunstinteresse geprägte Beziehungen zu Fürstenhöfen (Fürstbischof Ernst von Lüttich, Markgraf Philipp von Baden, Kaiser Rudolf 11., Erzherzog Ferdinand von Tirol, Herzöge? Albrecht V. und Wilhelm V. von Bayern). Bauliche Maßnahmen während seiner Stadtpflegerzeit in Augsburg: Grundsteinlegung zum Ausbau des Nordturms von St. Ulrich und Afra, Merkur- und Herkulesbrunnen.

Genealogisches

[Verweis] Georg, auf Weissenhorn und Kirchberg (Raymund-Linie), Humanist, (1518-1569); M Ursula v. Lichtenstein zu Carneid († 1573); (verh.) 1579 Maria Jacobäa Fugger (1562-1588).

Literatur

NDB 5; N. Lieb, O. S. Fugger und die Kunst, 1980.

Universitätsbibliothek Regensburg