Effner (Oeffner), Joseph: ca. 4. 2. 1687 Dachau — 23. 2. 1745 München; Architekt

Beschreibung

Zunächst wie seine Vorfahren, die seit 1625 Hofgärtner in Dachau waren, gärtnerische Ausbildung. Hierzu 1706 Reise nach Paris. Dort jedoch 1708 mit landesherrlicher Genehmigung Wechsel zum Architekturstudium, wahrscheinlich bei G. Boffrand. 1715 leitender Hofbaumeister für das „Lustbauwesen" in München. 1718 dreimonatige Italienreise. 1724 als Nachfolger?E. Zuccallis Oberhofbaumeister. 1738 Gartenbaudirektor, aber schon seit 1730 hinter den von Kurfürst Karl Albrecht bevorzugten Fr. Cuvillies d. Ä. zurückgedrängt. Effner repräsentierte kunstgeschichtlich die Grundlegungsphase des „bayerischen Rokoko", aufbauend auf der Architektur und Dekorationskunst französischer, nicht mehr (wie bei seinem spätbarocken Vorgänger Zuccalli) italienischer Prägung. Diese Umorientierung war maßgeblich Effners Werk. Seine Tätigkeit umfaßte höfische und adlige Repräsentationsbauten, Dekorationsvorlagen, Möbelentwürfe.

Genealogisches

[Verweis] Christian Hofgärtner († 1728); M Maria Gebhardt; (verh.) Maria Magdalena v. Schön (†  1779).

Werke

in Dachau (Schloßumbau), München-Nymphenburg, München-Fürstenried, Schloß Schleißheim, Residenz in München; Adelspalais (Verz. s. Th.-B. 10, 362f.).

Literatur

NDB 4; Th.-B. 10; M. Hauttmann, Der kurbayerische Hofbaumeister J. E., 1913; Lieb, Münchner Barockbaumeister.

Universitätsbibliothek Regensburg