[Biblia latina, 36zeilig]

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Beschreibung

Das erste Exemplar der 36zeiligen Bibel wurde erst im Jahre 1760 entdeckt. Zunächst wurde es für den ältesten Bibeldruck überhaupt gehalten, da dieses Stück mit der Donat-Kalender-Type Johannes Gutenbergs (gest. 1468) gedruckt wurde, die dieser zwischen 1445 und 1454 erstmals benutzte. Diese Type ist noch älter als die der 42zeiligen Bibel, die auf 1452-1454 datiert wird. Erst 1889 konnte nachgewiesen werden, dass es sich bei der B 36 um einen - allerdings mit einigen Fehlern behafteten - Nachdruck von Gutenbergs 42zeiliger Bibel handelt. Gedruckt wurde sie nicht in Mainz, wie lange angenommen, sondern in Bamberg, vermutlich im Zeitraum zwischen 1459 und 1461. Der Drucker ist unbekannt. Albrecht Pfister (gest. um 1466), der lange Zeit als Drucker der B 36 galt, kommt nach neueren Forschungen nicht mehr in Frage. Ob Gutenberg selbst am Druck der B 36 beteiligt war, ist in der Buchgeschichte umstritten. Wahrscheinlicher ist, dass die B 36 von einem oder mehreren seiner Gesellen, eventuell von Heinrich Keffer, der seit 1458/59 in Bamberg ansässig war, gedruckt wurde. Die B 36 ist erheblich seltener als Gutenbergs B 42 und mit 884 Blättern auch um Einiges umfangreicher. Sie wurde meist in zwei oder sogar drei Bänden gebunden. Bislang sind 13 Exemplare bekannt, und zwar vier vollständige sowie einige Fragmente. Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg besitzt nur den ersten Band. // Datum: 2017

Rechtehinweis Beschreibung

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