Wallfahrtsmedaille auf die Wallfahrt zum Paulanerkloster in München

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "S FRANC DE - PAVLA"; Der Heilige Franz von Paola/Paula betend nach rechts mit einem Stab über der rechten Schulter, rechts im Feld Kartusche der Strahlen entströmen, darin Schrift: CHA - RI - TAS. Außen Schrift.

Rückseite: Aufschrift "SS IESVS ET I[O]SEP - H - VS"; Der Heilige Joseph nach rechts mit dem Jesuskind auf dem linken Arm, beide gemeinsam eine Lilie haltend. Außen Schrift.

Die Wallfahrtsmedaillen zeichnen sich durch eine große Vielfalt in Form und Material aus. Dabei haben sich die Darstellungsarten und äußeren Formen im Laufe der Zeit deutlich gewandelt. So entwickelten sich aus den relativ einfachen Pilgerzeichen des Mittelalters die aufwändig gestalteten Wallfahrtsmedaillen der Frühen Neuzeit, die sich ab der industriellen Revolution zu immer einfacheren und zum Teil auch keinem speziellen Ort zuweisbaren Massenobjekten entwickelten. Mit dem Heiligen Franziskus von Paola/Paula als dem Ordensgründer der Paulaner auf der Vorderseite datiert das vorliegende Stück in die Zeit ab 1627. In diesem Jahr beginnen Brüder des Paulanerordens mit dem Aufbau des Klosters Neudeck im heutigen Münchner Stadtteil Vorstadt-Au. Die Brüder lebten nach verschärften franziskanischen Regeln in strengster Askese. Besonders karg war die Fastenzeit. Nicht dem Fastengebot unterworfen war das „Flüssige Brot“: So wurde zu Ehren des Ordensvaters jeweils im Frühjahr das Salvator Starkbier ausgeschenkt.