"Lehenspfennig" auf Kaiser Karl VI. von 1712

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "CAROL VI D G R - I S A G H H B REX"; Geharnischtes Brustbild nach rechts. Außen Schriftkreis.

Rückseite: Aufschrift "MUNUS REIPUBLICAE MEMMINGENSIS"; Stadtwappen. Außen Schriftkreis.

Die Stadt Memmingen wurde bereits 1286 von Rudolf von Habsburg zur Reichsstadt erhoben. Eine explizite Verleihung des Münzrechts ist jedoch nicht bekannt. Dies hielt Memmingen, nach dem Zeugnis der Urkunden, jedoch nicht davon ab Münzen prägen zu lassen. Allerdings konnten bisher noch keine Münzen aus dem 13. Jahrhundert sicher der Prägestätte in Memmingen zugewiesen werden. Nach einer langen Prägepause begann Memmingen während der Kipper- und Wipperzeit wieder zu münzen. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs wurden nur noch Medaillen durch die Stadt verausgabt. Einen Sonderfall stellen hierbei die sogenannten "Lehenspfennige" dar. Diese Medaillen im Gewicht eines Talers dienten als Zeichen der Anerkennung des neuen Königs bzw. Kaisers. Mit diesem Thronwechsel war auch die Neubelehnung mit dem Salzzoll verbunden. Dieser stellte für die Stadt Memmingen eine sehr bedeutsame Einnahmequelle dar. Im Rahmen der Belehnung durch den Herrscher musste die Stadt eine bestimmte Summe Geldes an den Lehensherrn zahlen. Für diesen zweck wurden solche talerförmigen Medaillen ausgeprägt.