Halbdukat des Würzburger Bischofs Christoph Franz von Hutten

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Aufschrift "HERB - SOLA."; Bekrönter bischöflicher Wappenschild, dahinter Schwert und Krummstab. Oben Schrift.

Rückseite: Aufschrift "DEFENDIT NON LAEDIT"; Schwert und Stola. Oben Schrift.

Christoph Franz von Hutten wurde 1724 zum Fürstbischof von Würzburg gewählt und hatte dieses Amt bis zu seinem Tod 1729 inne. Er war persönlich fromm und ein großer Förderer der Marienverehrung innerhalb des Hochstifts. Zudem unterstützte er die historische Forschung und gab selbst Forschungsarbeiten in Auftrag. Allerdings war noch bedeutender, dass er als erster Bischof einen Lehrstuhl an der Philosophischen Fakultät der Würzburger Universität mit einem Laien, also keinem Geistlichen, besetzte. Im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger wurden unter diesem Bischof wieder Münzen in allen Nominalen ausgegeben, wobei ein deutlicher Schwerpunkt auf den Goldmünzen lag. Dabei ließ er auch Halbdukaten prägen. Dieser spezielle Typ verweist mit der Umschrift "Würzburg allein" auf eine Sonderstellung des Bistums Würzburg. Der Bezug wird durch das Rückseitenbild deutlich, dass die weltliche und geistliche Gerichtsbarkeit darstellen soll. Beide Gewalten zusammen soll Würzburg zuerst und allein unter allen deutschen Bistümern besessen haben. Die entsprechende Legene lautet übersetzt: "Es verteidigt, aber schadet nicht".