Augustalis Kaiser Friedrichs II.

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: IMP ROM - CESAR AVG. Brustbild mit Lorbeerkranz nach rechts.

Rückseite: FRIDE - RICVS. Nach halblinks gewandter Adler mit offenen Flügeln, nach rechts blickend.

Der sizilianische Augustalis wurde von Kaiser Friedrich II. (1212-1250, Kaiser ab 1220), der auch König von Sizilien war, 1231 eingeführt. Die Wahl des Portraits und der Adlerdarstellung orientieren sich an antiken Vorbildern. Die Prägung dieser Münzen erfolgte in den Prägestätten Messina und Brindisi, die beide Teil des Königreichs Sizilien waren. Mit diesem Münztyp wurde im westlichen Europa nach rund 400 Jahren Pause wieder mit der Prägung von größeren Goldmünzen begonnen. Kurz nach der Mitte des 13. Jahrhunderts wurde die Goldmünzenprägung auch von den Städten Genua, Venedig und Florenz aufgegriffen und zu einer geldgeschichtlichen Erfolgsgeschichte.

Schon in der Renaissance wurde die Schönheit dieses Münztyps gelobt, so dass er auch in einigen frühneuzeitlichen Publikationen abgebildet wurde. Hierzu dürfte vor allem der gelungene Stempelschnitt nach antikem Vorbild beigetragen haben. Allerdings gilt, wegen der antiken Vorbilder, das Portrait Friedrichs als idealisiertes und somit nicht naturgetreues Abbild, was für die mittelalterliche Darstellungstradition nicht ungewöhnlich ist.