Portraitdenar Kaiser Heinrichs II. aus Regensburg

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Bekröntes Portrait nach rechts.

Rückseite: Kreuz, in den Winkeln: 3 Punkte - Ringel - 3 Punkte - Keil.

Die baierischen Denare, auch Regensburger Pfennige genannt, wurden von der späten Karolingerzeit bis zum Herrschaftsantritt König Heinrichs IV. (1056-1105, Kaiser ab 1084) geprägt. Die bedeutendste Prägestätte im Herzogtum Baiern war Regensburg, es wurde aber auch in weiteren Prägestätten nach dem sogenannten Regensburger Schlag unter dem Herzog bzw. den jeweiligen Bischöfen geprägt. Diese weiteren Prägestätten waren Augsburg, Eichstätt, Freising, Salzburg, Nabburg und Cham. Als Besonderheit ist zu erwähnen, dass im Bereich des Regensburger Pfennigs der Schilling zu 30 Denaren gerechnet wurde, während er im restlichen Reich 12 Denare galt.

Kaiser Heinrich II. (1002-1024, Kaiser ab 1014) übernahm 1009, 7 Jahre nach seiner Wahl zum König des Heiligen Römischen Reichs, wieder die Herrschaft über das Herzogtum Baiern. Direkt nach der Herrschaftsübernahme begann er mit der Ausprägung dieses Pfennigtyps, der mit der Darstellung des stilisierten Kaiserportraits eine Neuerung in der lokalen Münzprägung darstellte, wobei er nicht nur in Regensburg, sondern auch in den weiteren baierischen Prägestätten geprägt wurde. Erst 1019 wurde die Prägung dieses Münztyps eingestellt, da Heinrich einen neuen baierischen Herzog einsetzte. Allerdings hatte die Krönung Heinrichs II. zum Römischen Kaiser im Jahr 1014 keine Auswirkung auf die baierische Münzprägung, da hier der Königstitel (REX) beibehalten wurde.