Tetradrachmon aus Syrakus

Staatliche Münzsammlung München

Beschreibung

Vorderseite: Dreiviertelportrait der Quellnymphe Arethusa, im Feld vier Delphine.

Rückseite: Viergespann mit Wagenlenker nach links galoppierend, darüber fliegende Nike, die den Wagenlenker bekränzt.

Syrakus hat seine Münzbilder zwei Jahrhunderte lang beibehalten, aber immer dem aktuellen Kunststil angepasst. Diese um 413-399 v. Chr. entstandene Tetradrachme stellt einen Höhepunkt der künstlerischen Gestaltung von Münzbildern dar. Die Prägestempel wurden von dem Künstler Kimon gefertigt, der seine Arbeit auch signierte. Das Bildnis der Nymphe Arethusa mit dem wilden, offenen Haar zeichnet sich durch eine große Lebendigkeit aus, wie sie auch bei Skulpturen der griechischen Antike zu beobachten ist. Ebenso ist es Kimon auf der Rückseite in außerordentlicher Weise gelungen, die Lebendigkeit und Bewegung des sich in voller Fahrt befindenden Gespanns einzufangen.

Die Nymphe Arethusa, die Stadtgöttin von Syrakus, wurde nach der Mythologie von dem Flussgott Alpheios in der Peloponnes verfolgt. Sie floh unter dem Meer und tauchte in der den Kern von Syrakus bildenden Insel Ortygia als Süßwasserquelle wieder auf. Das Viergespann erinnert an die mächtigen Adeligen, die in der Kolonialzeit (8.-6. Jahrhundert v. Chr.) eine führende Rolle in Syrakus gespielt hatten. Sie übten den teuren und prestigeträchtigen Sport der Wagenrennen aus.